„Du sollst den Rand deines Feldes nicht vollständig abernten. Den Armen und den Fremden sollst du es überlassen.“ Vgl. Lev 23,22

Der Vers aus dem Buch Levitikus steht im Fastenkalender für dieses Wochenende. Beim Blick auf die leeren Regale, wie wir sie in der vergangen Woche bei vielen Detailhändlern gesehen haben, dünkt es mich, dass dieser Bibelvers seine Aktualität nicht verloren hat. Werden all die Produkte und Lebensmittel, die gehamstert wurden wirklich auch verbraucht? Wohl kaum. Ich fürchte, Vieles wird verderben und im Abfall landen. Schade, ein anderer hätte es vielleicht gebraucht. Vielleicht ist diese Situation aber ein gutes Lehrstück, um über ein wichtiges Stichwort der Fastenzeit nachzudenken: Mässigung. Kein sehr populärer Begriff, aber vielleicht müssen wir sie wieder lernen, die Zurückhaltung, die Genügsamkeit. Vielleicht helfen uns die momentan beschränkten Möglichkeiten auf allen Ebenen, wieder besser zu spüren, was wir wirklich brauchen, was uns fehlt, wenn es nicht da ist und was eben auch zuviel ist.

Pfarreiseelsorgerin Jacqueline Meier