15. April – Weiter feiern
Ostern ist vorbei, aber wir feiern immer noch – 50 Tage lang – bis Pfingsten! Und wir feiern Ostern an jedem Sonntag, in jedem Gottesdienst wo wir Brot und Wein teilen. Und wir feiern Ostern jedes Mal, wenn wir im Alltag ein Stück Auferstehung erleben. Und das ist es was ich uns allen wünsche, dass wir uns nicht nur an das erste Ostern vor 2000 Jahren erinnern, sondern immer wieder österliche Momente – Momente der Auferstehung im Alltag erleben. In diesem Sinne wünsche ich auch Ihnen auch weiterhin: Frohe Ostern!
Die Auferstehungsgeschichte selbst, ist eine Geschichte voller Leerstellen:
- Die Frauen kommen am Morgen ans Grab, doch das Grab ist leer.
- Der Auferstandene der Maria Magdalena begegnet fordert sie auf sie solle loslassen.
- Die Jünger, die nach Emmaus gehen treffen Jesus, doch als sie ihn erkennen ist er wieder weg.
- Thomas, der Jünger ist nicht da, als Jesus den Jüngern nach der Auferstehung erscheint. Jetzt fehlt ihm die Begegnung mit dem Auferstandenen.
Aber die Auferstehungsgeschichte ist auch eine Geschichte des Wandels:
- Im Leeren Grab erleben die Frauen zunächst Angst und Verzweiflung. Dann erhalten sie die Frohe Botschaft: Jesus Lebt! Das Grab füllt sich mit Hoffnung.
- Maria Magdalena fürchtet sich davor Jesus loszulassen. Dann spürt sie, dass sie ihn längst im Herzen trägt, dass er dort lebendig bleibt.
- Die Emmaus-Jünger sind enttäuscht, dass als der Platz von Jesus auf einmal leer ist. Dann erkennen sie seine Gegenwart in Brot und Wein.
- Thomas, der Jünger der nicht glauben kann, steht da ohne die Erfahrung seiner Freunde. Doch Jesus kommt ihm entgegen und lässt sich von ihm berühren. Der Glaube von Thomas wird etwas Handfestes.
Leere macht zuerst oft Angst. Leerstellen irritieren. Leerstellen lassen uns suchend und sehnend zurück. Doch Leere bietet auch Raum, dass etwas entstehen kann, dass etwas sich wandeln kann.
Wenn wir die Kommunion empfangen oder auf das Wort Gottes hören, legt uns Jesus seine ganze Liebe und sein ganzes Leben in unsere Hände und ins Herz. Mit Jesus stehen wir nie mit leeren Händen da.
Jacqueline Meier