17. April – In der Nacht fingen sie keinen Fisch
Bibelstelle Joh 21,1-14
Das Evangelium vom Tag (Joh 21, 1-14) berichtet von der Erscheinung Jesu am See Tiberias. Ein wohl nicht unbekannter Ort. Zu seiner «Lebzeit» hielt sich Jesus hin du wieder in der Gegend auf. Die Brotvermehrung für über fünftausend Menschen geschah in unmittelbarer Nähe vom See. Seitdem Petrus, der von Beruf Fischer war, Jesus nachgefolgt war, hat er seinen Beruf an den Nagel gehängt, ist er nie wieder fischen gegangen. Zumindest wird nicht darüber berichtet. Er ist es nun, der die Initiative ergreift. Ich gehe fischen, deklariert er.
Viele von der Gruppe folgen ihm. Es ist Nacht. Leider zahlen sich ihre Bemühungen nicht aus; sie fangen keinen Fisch. Müde, erschöpft und enttäuscht sind sie. Der Tag bricht an, und es kommt Besuch. Der Auferstandene erscheint ihnen.
Ich glaube, die Nacht kann auch hier als Abwesenheit Gottes gedeutet werden. Wenn der Herr nicht da ist in unserem Leben, versinkt alles ins Dunkel hinein. Wie oft räumen wir doch Gott aus unserem Leben? Wie oft meinen wir es allein schaffen zu können? Vielleicht weil die Technik uns so vieles ermöglicht. Vielleicht aber auch, weil wir manchmal enttäuscht sind von Gott. Manchmal wird viel zu lang auf Gottes Eingreifen gewartet. Und dies vergebens. Die Erfahrung liegt auf der Hand. Man setzt die Hoffnung auf Ihn; die Hilfe bleibt jedoch aus! Nein. Die Zeit, wo wir warten gleicht der Nacht im Evangelium.
Wenn der Tag gekommen ist, dann ist Er sicher da. Gott verwandelt die Nacht des Wartens, der Enttäuschung und der Hoffnungslosigkeit in einen Tag der Zuversicht.
Wir beten zu Ihm. Er beschenke uns mit Ausdauer in unserem Glauben. Denn in der Nacht des Glaubens werden keine Fischer gefangen. Behüte euch Gott.
Abbé Zacharie