Mit den Worten „Magnificat anima mea Dominum“ (dt. gross preist meine Seele den Herrn) beginnt der berühmte Liedhymnus Marias, den wir in der Bibel im Lukasevangelium finden (Lk 1,46-55). Er ist als täglicher Lesetext in der Vesper, dem Abendgebet der Kirche, vorgesehen.

Nachdem der Engel Gottes Maria verkündet hat, dass sie einen Sohn gebären wird, macht sie sich auf den Weg zu Elisabeth. Diese ist selber Schwanger mit Johannes (dem Täufer) und sie ist es, die Maria als „Mutter des Herrn“ erkennt.

Maria ist überglücklich, nachdem in der ersten Zeit wohl Angst und Unsicherheit die vorherrschenden Gefühle waren. Die Begegnung mit Elisabeth war eine Erlösung und findet in den Worten des Hymnus Ausdruck.

In der Kunst gibt es unzählige Statuen, Bilder und weitere Kunstwerke, die genau diese Szene darstellen. Meistens mit dem Titel „Mariä Heimsuchung“. Eine sehr innige Situation, zwei schwangere Frauen begegnen sich. Teilweise sieht man auf Bildern auch, wie Elisabeth den Bauch von Maria berührt.

Nebst bildnerischen Darstellungen gibt es auch sehr viele musikalische Umsetzungen, Werke und Lieder. Eine etwas modernere Komposition möchte ich heute vorstellen. John Rutter (*1945) hat das Magnificat für Chor und Orchester vertont und im Jahr 1990 vollendet. Gönnen Sie sich heute mit diesem frischen Werk, das die Freude Marias sehr gut wiedergibt, eine halbstündige Pause.

Benjamin Meier