10. Mai (Muttertag) – Segne du Maria
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen Müttern und mütterlichen Menschen, die sich mit ihren Kräften und Möglichkeiten für das Gute in dieser Welt einsetzen. – Möget ihr gesegnet sein!
Am diesjährigen Muttertag wollen wir uns dem Lied „Segne du Maria“ etwas näher kommen. Der Liedtext stammt aus dem jahr 1870 von Cordula Wöhler, die im selben Jahr zum katholischen Glauben konvertiert ist. Mit damals 25 Jahren erklärte sie den evangelisch-lutherischen Eltern, dass sie katholisch werden möchte. Als Konvertitin hat sie viele Gedichte und geistliche Texte geschrieben, die im ganzen deutschsprachigen Gebiet bis heute bekannt sind und gesungen werden. Eines davon ist eben „Segne du Maria“.
Ebenfalls im Jahre 1870 gab es kriegerische Konflikte in Deutschland selbst und der deutsch-französische Krieg begann. Im Angesicht dieser bedrohlichen Lage versteht sich auch der Text dieses Marienliedes.
Segne Du Maria, segne mich Dein Kind.
Dass ich hier den Frieden, dort den Himmel find!
Segne all mein Denken, segne all mein Tun,
Lass in Deinem Segen Tag und Nacht mich ruhn!
Cordula Wöhler erflehte den Segen, dass sie selbst Frieden finde und es auf der Erde Frieden gebe. Etwas, das auch wir heute wohl immer wieder erbitten. Wir bitten darum, dass wir verschont bleiben von Krankheit, Krieg und allen Übeln dieser Welt. Ein Segen, unter dem wir jeden Tag und jede Nacht bleiben dürfen, wie eine beschützende Decke oder ein Mantel. – Wen alles möchte ich heute besonders unter diesen Segen stellen?
Segne Du Maria, alle die mir lieb,
Deinen Muttersegen ihnen täglich gib!
Deine Mutterhände breit auf alle aus,
Segne alle Herzen, segne jedes Haus!
Maria war selbst Mutter, hat Freude, Kummer, Sorgen und Leid erlebt. Sie weiss, was es heisst, die mütterlichen Aufgaben tagtäglich zu leisten. Ihr können wir uns anvertrauen. Sie wird unsere Bitten weitertragen, ihrem Sohn anempfehlen. Was müssen heutige Mutterhände alles leisten? Wer alles ist darauf angewiesen?
Segne Du Maria, jeden der da ringt,
Der in Angst und Schmerzen, Dir ein Ave bringt.
Reich ihm Deine Hände, dass er nicht erliegt,
Dass er mutig streite, dass er endlich siegt!
Nicht immer ist es einfach, man ringt mit dem Leben, der Situation und steht vielleicht manchmal auch nahe am Abgrund. Da will uns Maria ihre Hände reichen, damit wir wieder sicheren Boden unter den Füssen gewinnen können. Das Leben meistern, so einfach gesagt, aber definitiv nicht einfach. Wo ringe ich gerade selbst mit einer Situation? Was bereitet mir Angst?
Segne Du Maria, unsre letzte Stund!
Süsse Trostesworte flüstre dann Dein Mund.
Deine Hand, die linde, drück das Aug uns zu,
Bleib im Tod und Leben unser Segen Du!
Cordula Wöhler lässt auch den letzten Lebensabschnitt nicht aussen vor. Irgendwann kommt unsere letzte Stunde. Zum Glück wissen wir nicht wann. Der Text drückt unsere christliche Hoffnung aus, dass wir auch im Tod begleitet sind. Von Gott, der uns in sein Reich aufnimmt, begleitet von der Mutter Jesu, die das Leben doch so gut kennt. Deshalb bitten wir:
Segne du Maria, alle Mütter, ja alle Menschen, die deine Hilfe, deinen Segen und deine Unterstützung benötigen. Begleite sie und stärke sie. Amen.
Hier geht es zum musikalischen Beitrag. Alexander Wied hat für uns das Lied „Segne du Maria“ auf dem Piano interpretiert.
Benjamin Meier