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«Haltet fest am Gedächtnis an Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten», fordert Paulus Timotheus und dessen Freunde auf. Das Gedächtnis an dieses Ereignis feiern wir sonst tagtäglich im Gottesdienst, besonders jedoch in höchster Weise in der Osternacht. Im Ereignis der Osternacht liegt der Ausgangspunkt des christlichen Glaubens, der ohne dieses Ereignis nicht entstanden wäre.

Natürlich gilt dies auch für Weihnachten, denn ohne die Geburt Jesu gibt es auch keine Auferstehung, doch umgekehrt gilt es auch: ohne Auferstehung gäbe es keinen Grund, heute noch von der Geburt eines Joshua ben Joseph zu reden, von der Geburt des Jesus Sohn von Joseph. In der Osternacht hat Gott die Sicht der Welt verändert, er hat der Hoffnung und der Zuversicht eine neue Grundlage gegeben. Natürlich haben die Menschen auch vor der Auferstehung ihre Hoffnung auf Gott gesetzt.

Sie haben vieles von ihm erwartet, sie haben vertraut, dass Gott das Leben zum Guten führt, dass das eigene Leben mit Gott dem Schöpfer verbunden und begleitet ist. Der Segen war und ist dafür ja ein wichtiges Zeichen. Doch in der Auferstehung hat sich das Bild noch einmal gewendet. Es ist eine wichtige Veränderung gekommen. Mit der Auferweckung Jesu Christi bekommt der Tod, die Trauer, bekommt all das Lebenswidrige, all das, was dieses Leben in Frage stellt, ein neues Gesicht.

Wurde es vorher und ja auch bis heute immer wieder als etwas angesehen, was mit Gott nicht in Verbindung steht, so ist der Weg Jesu ein lebendiger Erweis dafür, dass auch dieser Weg ein Weg mit Gott ist, dass wir auf diesem Weg in engster Gemeinschaft mit Gott stehen, und dass er die letzte Macht hat im Leben und niemand anders sonst.

Die Römer waren froh, dass dieser mögliche Aufrührer keinen Schaden mehr anrichten konnte. Die Obersten der Juden waren froh, dass ihr Einfluss blieb, dass ihre Auslegung des Glaubens seine Bedeutung behielt und ein Querdenker weniger in dieser Welt war. Die Mächtigen der Welt haben wieder einmal zeigen wollen, wer in dieser Welt Macht, Einfluss und das Sagen hat, woran man sich also zu orientieren hat. Doch dann kam Gott dazwischen und hat all dies auf den Kopf gestellt.

Der Auferstehungsglaube möge uns auch in der Coronazeit immer wieder beflügeln und hoffen lassen, dass Gott auch hier in die Ereignisse der Gegenwart eingreift und eingreifen wird, zum Wohl seines Volkes. Gepriesen sei sein Name von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Abbé Zacharie