21. Juni – Flüchtlingssonntag
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Der heutige Sonntag steht im Zeichen der Flüchtlingshilfe der Caritas. In der Lesung aus dem Jeremia Buch hören wir die Stimme eines Menschen, der Verfolgung, Vertreibung und Exil erlebt.
«Grauen ringsum!» Menschen die einander anzeigen und darauf warten, dass sie ins Verderben stürzen. Wer Hilft dem Verfolgten? Wir hören das Bitten und Flehen, den Wunsch nach Gerechtigkeit aber auch den Wunsch nach Vergeltung für das erfahrene Leid heraus.
Der Beter im Jeremia-Buch setzt auf Gott: Gott ist für ihn der Held, der ihm beisteht, auf Herz und Nieren prüft ob einer gerecht ist und ihm anwaltschaftlich zur Seite steht. Wir spüren hier geht es für einen Menschen um Alles und das fährt ein, das geht unter die Haut. Auch heute noch erleben Menschen Schreckliches – nicht nur in Ländern wo Krieg und Armut herrschen.
Auch bei uns erleben Menschen, dass auf sie gezeigt wird, dass sie als fremd wahrgenommen werden, selbst wenn sie schon viele Jahre oder gar ihr ganzes Leben hier verbracht haben. Es sind nicht nur Schläge die verletzen – auch Worte und Blicke tun es.
Vielleicht gehen wir mit dem Bewusstsein in die neue Woche, dass wir an einen Gott glauben, dessen Eltern nicht verheiratet waren, der in einem Stall zur Welt gekommen ist, als Flüchtlingskind nach Ägypten kam, Unterdrückung und Verfolgung erlebt hat, geschlagen und als Verbrecher verurteilt am Kreuz gestorben ist.
Im Tagesevangelium steht: «Fürchtet euch nicht vor den Menschen!» Unser Glaube zeigt sich auch darin, wie wir einander begegnen und ob wir vergessen können, was uns unterscheidet und vielmehr erkennen und stärken können was uns verbindet. Und wo die Worte fehlen, da hilft oft ein Lächeln weiter – das wird universell verstanden.
Jacqueline Meier